Trends zu beobachten und in Strategien von Unternehmen und ihren Immobilien einfliessen zu lassen, bilden den Ausgangspunkt unserer Arbeit als Architekturbüro. Mint Architecture identifiziert und übersetzt die Marktentwicklungen in eine eindeutige Positionierung als Vision einer Immobilie und als Grundlage einer kommerziell erfolgreichen und erlebnisorientierten Architektur.
Kees van Elst, was bedeutet Placemaking?
Placemaking ist ein Begriff, der seinen Ursprung im Städtebau hat und der Frage nachgeht, wie öffentliche Räume für Menschen aktiviert und erlebbar gemacht werden. Wir übersetzen diesen Ansatz auf die Entwicklung kommerziell genutzter Räume und beschäftigen uns damit, wie Innenarchitektur und Architektur dazu beitragen können, die Zufriedenheit der Endnutzer einer Räumlichkeit zu steigern und ihnen durch das physische Erlebnis einen Mehrwert zu bieten. Dies und damit verbunden die Gestaltung der Customer Journey sind der Schlüssel für einen höheren wirtschaftlichen Erfolg für Unternehmen und Immobilienbesitzer. Unsere Rolle als Placemaker ist es, Orte zu schaffen, welche die Werte und die Kultur von Marken und Unternehmen kommunizieren, die als Brand Spaces über eine eigene räumliche Identität verfügen und im Kontext zu ihrer Umgebung stehen. Dadurch werden Retailgeschäfte, Gastronomiebetriebe, aber vor allem auch Einkaufszentren, Büros und gemischt-genutzte kommerzielle Flächen und Räume zu Treffpunkten und Marken.
Mit Ihrer Strategieabteilung unterscheidet sich Mint Architecture von klassischen Architekturbüros. Was macht das Büro anders?
Bei einer Strategie geht es darum, sich vom Mitbewerb zu unterscheiden und Entscheidungen zu treffen, womit Unternehmen und Investoren mittel- und langfristig Erfolg haben. Dies gilt in einem verschärften Wettbewerbsumfeld mehr denn je auch in der Entwicklung kommerzieller Immobilien und Flächen. Innenarchitektur und Architektur haben heute einen wichtigen Anteil an der Erreichung von kommerziellen und unternehmerischen Ziele unserer Kund_innen. Dies verlangt, Marken und Immobilien klar und eindeutig im Markt zu positionieren. Wir unterstützen unsere Kund_innen gerne in der frühen strategischen Projektphase und haben unsere Nutzungs- und Marktkompetenzen ausgebaut, was für ein Architekturbüro eher ungewöhnlich ist. Doch wir sind überzeugt, dass wir einen grösseren Mehrwert erzielen, wenn wir die Endkunden bzw. die Nutzerbedürfnisse sowie das Marktumfeld einer Immobilie besser verstehen.
Weshalb ist diese strategische Auseinandersetzung in der Architektur wichtig?
Weil Orte für Menschen entwickelt werden müssen, die sie nutzen und sie es sind, die sie beleben. Dafür braucht es für jedes Projekt einen Plan, der aufzeigt, wohin die Reise geht. Wir verstehen eine Immobilie in erste Linie als ein Produkt oder sogar als eine Dienstleistung, die auf Markt gebracht werden muss. Wie für jedes Produkt und jede Dienstleistung braucht es dafür eine Marke und eine gute Story. In allen unseren Projekten nehmen wir die Sicht des Nutzers einer Räumlichkeit ein und erarbeiten in interdisziplinär zusammengesetzten Teams aus Strategen, Nutzungsspezialisten, Innenarchitekten und Architekten die Positionierung, die Kernwerte, das Design und die Architektur der Räume. In diesem gemeinsamen Prozess steht stets die Frage im Raum: für wen planen und bauen wir? Die Antwort darauf ist der Leitfaden für das gesamte Projektteam.
Wie wird sich die derzeitige Krise auf die Nutzung von kommerziell genutzten Immobilien auswirken?
Die Pandemie hat bereits seit längerem eingesetzten Veränderungen in der Gesellschaft, allen voran der Digitalisierung, einen neuen zusätzlichen Schub verliehen und uns ermöglicht, von zu Hause aus zu arbeiten und uns einfach mit Produkten des täglichen Bedarfs zu versorgen. Sie zeigt aber auch immer deutlicher, was wir sind und immer bleiben werden: Human Beings mit Gefühlen. Wir brauchen persönliche Interaktion im Büro und suchen das physische Erlebnis weg von Flachbildschirmen und E‑Commerce. Einkaufszenter beispielsweise sollten diesen Eskapismus in ihren Revitalisierungs- und Aktivitierungsprojekten aufgreifen, indem sie erlebnisreiche Entdeckungsreisen anbieten. Detailhändler sollten noch stärker auf das setzen, was der Online-Verkauf nie wird bieten können: Kuration und Sensation. Was uns zukünftig dazu bringt, das Haus zu verlassen, werden kuratierte Produkte, kuratierte Erfahrungen, Raumempfindungen und soziale Interaktion sein. Auch Büros sind vermehrt als «Lifestyle Hubs» und Markenwelten zu verstehen. Als Ort, an dem die Unternehmenskultur gelebt und erlebt wird. Hier findet Interaktion statt, die zu Innovation anregt und den Gemeinsinn fördert. Gefragt sind deshalb neue Raumtypologien, die kollaborative Teamarbeit, den Ideen- und Meinungsaustausch aber auch die persönliche Kontaktpflege fördern.
«Architektur hat einen wichtigen Anteil an der Erreichung von kommerziellem und unternehmerischem Ziel.»
Leistungsbilder Mint Architecture