Hand­ge­fer­tig­te mine­ra­li­sche Ober­flä­chen: «Jedes Werk ist ein Unikat»

Exklusive Ausbauten erfordern eine exklusive Umsetzung. Dies galt im besonderen Masse beim Auftrag für das Genesis Studio Zürich. Vom Designteam waren unter anderem grossflächige Sichtbetonwände vorgesehen. Die Wandflächen am neu gewählten Standort waren sehr heterogen, ohne verwendbare Sichtbetonästhetik. Dies eröffnete Mint Architecture die Möglichkeit, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen, die den hohen Ansprüchen an die Innenarchitektur gerecht werden. Die Lösung wurde in handgefertigten mineralischen Oberflächen gefunden – rezeptiert und vor Ort gemischt und appliziert von der Knopp & Partner AG. Wir haben bei Jürgen Knopp Gressani nachgefragt, worin sich mineralische Oberflächen unterscheiden und welche Bedeutung sie in der Architektur haben.

Jür­gen Knopp, Sie haben sich auf hand­ge­fer­tig­te mine­ra­li­sche Ober­flä­chen spe­zia­li­siert. Wor­in unter­schei­den sich Ihre Ober­flä­chen von ande­ren?
Ein wesent­li­cher Unter­schied liegt dar­in, dass wir die Spach­tel­mas­sen sel­ber rezep­tie­ren. Die­ses Hand­werk habe ich mir vor über 30 Jah­ren in Vene­dig ange­eig­net. In einer Aus­bil­dung zur Her­stel­lung von histo­ri­schem Fres­ko-Putz habe ich Rezep­te und Mischun­gen erlernt, die zurück gehen bis in die Römer­zeit. Durch die Bei­mi­schung von Recy­cling­stof­fen «Desy­cling» kann ein Bei­trag zur Reduk­ti­on von CO2-Emis­sio­nen gelei­stet wer­den und gleich­zei­tig ent­ste­hen ein­zig­ar­ti­ge Tex­tu­ren, die mei­ne Manu­fak­tur­ober­flä­chen aus­zeich­nen. Jedes Werk ist ein Unikat.

Jür­gen Knopp Gres­sa­ni, Inha­ber Knopp & Part­ner AG

«Ins­ge­samt haben wir 3 Ton­nen Putz­ma­te­ri­al ange­mischt, getönt und als Beto­n­op­tik in einem spe­zi­el­len Ver­fah­ren von Hand hergestellt.»

In einem gemein­sa­men Pro­jekt mit Mint Archi­tec­tu­re fer­tig­ten Sie auf über drei Stock­wer­ken und rund 800 m² eine Wand­ober­flä­che im Sicht­be­ton-Look. Was war dabei die gröss­te Her­aus­for­de­rung?
Die gröss­te Her­aus­for­de­rung war die­se abso­lu­te Prä­zi­si­on bis in die Details zu errei­chen, was sich in der Spalt­mas­se mani­fe­stiert. Gleich­zei­tig muss­te unse­re Manu­fak­tur­ober­flä­che, wel­che in Hand­mi­schung mit Des­cy­cling-Gra­nu­lat aus Beton­re­cy­cling her­ge­stellt wur­de, sowohl die Wer­tig­keit der Archi­tek­tur wider­spie­geln als auch die Tex­tur repe­ti­tiv ange­mischt wer­den kön­nen. Ich den­ke, bei­des ist uns gelun­gen. Zudem muss­ten alle Fugen der Beto­n­op­tik-Wän­de auf einer Flä­che von 2000 Lauf­me­tern, aber auch die Fugen und Fluch­ten der Schwarz­stahl­flä­chen sowie der Ein­bau­mö­bel auf den Mil­li­me­ter genau auf­ge­spach­telt wer­den. Ins­ge­samt haben wir 3 Ton­nen Putz­ma­te­ri­al ange­mischt, getönt und als Beton-Optik in einem spe­zi­el­len Ver­fah­ren von Hand hergestellt.

Wel­che Bedeu­tung haben mine­ra­li­sche Ober­flä­chen heu­te im Bau?
Die Reduk­ti­on der Archi­tek­tur zum Ursprüng­li­chen, Archai­schen prägt unse­re Zeit. Wir arbei­ten seit über 30 Jah­ren mit archai­schen Spach­tel­be­lä­gen, wel­che durch Natur­pig­men­te gefärbt sind. Die Tie­fe der Mate­ria­li­tät und der Wech­sel von Far­be und Reflek­ti­on zeich­nen unse­re Tex­tu­ren aus. Zudem ist das «Berüh­ren» bezie­hungs­wei­se das Berührt­wer­den von Ober­flä­chen an Wän­den, Böden, Möbeln und Gegen­stän­den, sprich die Hap­tik, ein Mega­trend. Wenn die­se Flä­chen und Pro­duk­te aus natür­li­chen und mine­ra­li­schen Roh­stof­fen her­ge­stellt wer­den und mit natür­li­chen Ölen oder Wach­sen ver­edelt sind, dann errei­chen wir unser höch­stes Ziel.

Andrea Roth, Color & Mate­ri­al Rese­arch bei Mint Architecture

«Das Resul­tat ist ein­wand­frei und von höch­ster Qualität.»

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