Bau­en im Bestand: Second Life für kom­mer­zi­ell genutz­te Immobilie

Bauen im Bestand ist eine hochaktuelle Bauaufgabe. Gerade bei kommerziell genutzten in die Jahre gekommenen Liegenschaften wie Einkaufszentren, Büro- und Gewerbebauten steigt der Bedarf an einem tiefgreifenden baulichen Eingriff. Mit dem in den 1980er-Jahren erbauten Räbgass Center in Basel tauchte Mint Architecture in die komplexe Materie von Bestandesbauten ein.

Räbgass Wohnen
Beim frü­he­ren Man­sar­den­dach wird ein gros­se Men­ge an Beton her­aus­ge­schnit­ten, um Raum für sechs Woh­nun­gen zu schaffen.

Der Begriff «Bau­en im Bestand» umspannt die Reno­va­ti­on, den Umbau, die Umnut­zung, die Revi­ta­li­sie­rung, die Wei­ter­ent­wick­lung und die ener­ge­ti­sche Sanie­rung einer bestehen­den Immo­bi­lie – wobei jeweils eine oder meh­re­re der genann­ten Mass­nah­men zum Zug kom­men kön­nen. Oft wer­den Bestands­bau­ten mit Bau­denk­mä­lern asso­zi­iert, um deren indi­vi­du­el­len Cha­rak­te­ri­sti­ka zu erhal­ten und sie zugleich auf den neue­sten tech­ni­schen und ener­ge­ti­schen Stand zu kata­pul­tie­ren. Im Bestand zu bau­en beschränkt sich aller­dings nicht nur auf denk­mal­ge­schütz­te Gebäu­de. Gera­de bei kom­mer­zi­el­len in die Jah­re gekom­me­nen Immo­bi­li­en wie Ein­kaufs­zen­tren, Büro- und Gewer­be­bau­ten stellt sich auf­grund der Nut­zung, des Gebäu­de­zu­stan­des aber auch aus ener­ge­ti­schen Grün­den frü­her oder spä­ter die Fra­ge nach einem umfas­sen­den bau­li­chen Ein­griff. Eine sorg­fäl­ti­ge Ana­ly­se des Sta­tus Quo und eine stra­te­gi­sche Pla­nung sind von zen­tra­ler Bedeu­tung, damit eine Immo­bi­lie zu einem zwei­ten Leben erwacht.

Second Life für 40 Jah­re altes Ein­kaufs­zen­trum
Die Viel­falt einer sol­chen Auf­ga­be zeig­te sich Mint Archi­tec­tu­re beim 40 Jah­ren alten Ein­kaufs­zen­trum Räb­gass in Basel. Als Archi­tek­tur­bü­ro mit Exper­ti­se in der Revi­ta­li­sie­rung kom­mer­zi­ell genutz­ter Bestan­des­im­mo­bi­li­en und Retail­flä­chen befas­sen sich die Archi­tek­ten in einer umfas­sen­den Ana­ly­se sowohl mit der Nut­zung als auch mit einer nach­hal­ti­gen Sanie­rung der Immo­bi­lie inklu­si­ve des drei­ge­schos­si­gen Par­kings. Mit Blick auf ein öko­no­mi­sches und öko­lo­gi­sches Rede­ve­lo­p­ment wird das Ein­kaufs­zen­trum revi­ta­li­siert, das Dach­ge­schoss neu mit Woh­nun­gen aus­ge­baut und das Gebäu­de auf das Grund­ge­rip­pe her­un­ter­ge­strippt und nach den neue­sten Ener­gie­stan­dards saniert.

Räbgass Fassade
Im leer­ste­hen­den Dach­ge­schoss ent­steht attrak­ti­ver Wohnraum.

Mint Archi­tec­tu­re saniert die Bestan­des­im­mo­bi­lie – aus­ge­nom­men der Fas­sa­de – nach modern­sten Nach­hal­tig­keits- und Miner­gie­stan­dards, baut im Zuge des Dach­aus­baus einen Solar­park und berück­sich­tigt die von der Stadt gefor­der­ten Bestim­mun­gen zur Erhö­hung der Bio­di­ver­si­tät. Die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen, die sich den Archi­tek­ten bei den Bau­ar­bei­ten gebo­ten haben, zei­gen sich unter ande­rem dar­in, dass das Ein­kaufs­zen­trum im lau­fen­den Betrieb moder­ni­siert wird und für die Erstel­lung der Woh­nun­gen vor­ab eine gewal­ti­ge Men­ge Beton aus dem frü­he­ren Man­sar­den­dach her­aus­ge­schnit­ten wer­den muss­te. Die nach­hal­ti­ge Sanie­rung des Räb­gass Cen­ters und die erfolg­rei­che Revi­ta­li­sie­rung durch Misch­nut­zung haben dem über 40-jäh­ri­gen Bau ein zwei­tes Leben eingehaucht.

Räbgass Dach
Nach­hal­tig­keit auf dem Dach: Solar­park und Biodiversität.

Pro­jekt Räb­gass Basel

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