Interview Alexander Schmiedel, Büro Zürich
Interview Alexander Schmiedel, neuer Client Director und Mitglied der Geschäftsleitung

Alexander Schmiedel ist neu Client Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei Mint Architecture. Der 43-jährige ETH-Architekt bringt eine langjährige Projekterfahrung sowohl im privaten Wohnungsbau als auch in der Leitung öffentlicher und kommerzieller Bauten mit. Vor seinem Wechsel zu Mint Architecture zeichnete er unter anderem für den Neubau der Pädagogischen Hochschule in Kreuzlingen verantwortlich. Während dieser Zeit absolvierte er auch das Studium zum Executive MBA HSG an der Uni St. Gallen, das er im vergangenen Jahr erfolgreich abschloss. Im Interview verrät er mehr über seine Erfahrung und über seine Pläne und Ziele bei Mint Architecture.

Mint Architecture Portraits Alexander Schmiedel

Alexander Schmiedel, wie wurden Sie auf Mint Architecture aufmerksam?
Ein Kollege von mir arbeitete mit Mint Architecture auf Bauherrenseite zusammen und erzählte mir begeistert vom Ansatz des Büros, in allen Überlegungen eines Architekturprojektes den Endkunden in den Fokus zu stellen. Seine Begeisterung entfachte auch in mir den ersten Funken.

In den vergangenen 15 Jahren waren Sie in unterschiedlichsten Architekturprojekten involviert. Welches waren für Sie die bisher wichtigsten?
In der Architektur ist das aktuelle Projekt immer das wichtigste. Wir stellen keine virtuellen Objekte her, sondern haben die Möglichkeit, in der Entwicklung eines jeden Bauvorhabens die Veränderungen in Umwelt und Gesellschaft einfliessen zu lassen und den Raum, in dem wir leben, mitzugestalten. Diesem grossen Anspruch versuche ich in jedem Projekt zu folgen. Die Freude, die am Ende von den Nutzern zurückkommt, gehört mitunter zum schönsten in der Arbeit eines Architekten.

Im vergangenen Jahr haben Sie den MBA Executive HSG abgeschlossen. Was hat Sie zu diesem Studium bewogen und was nehmen daraus in Ihre neue Aufgabe mit?
Das Architekturstudium an der ETH sensibilisiert die Studenten wenig auf die wirtschaftlichen Aspekte des Bauens. In unserem Umfeld sind die betrieblichen Margen, verglichen mit anderen Branchen, überschaubar. Je höher die Anforderungen jedoch an ein Bauwerk, desto wichtiger werden die ökonomischen und prozessualen Rahmenbedingungen. Die Ökonomie ist daher nicht der Feind guter Architektur, sondern vielmehr deren Voraussetzung.

Alexander Schmiedel, Client Director und Mitglied der Geschäftsleitung

«Für einen Architekten bedeutet dies Neuland.»

Wie Sie bereits eingangs angemerkt haben, verfolgt Mint Architecture mit seiner Nutzerorientierung einen starken betriebswirtschaftlichen Ansatz im kommerziellen Immobilienumfeld. Inwiefern hat diese Positionierung Ihren Wechsel beeinflusst?
Mint Architecture vereint verschiedene Fachkompetenzen unter einem Dach. Ökonomen, Marktspezialisten und Architekten arbeiten interdisziplinär zusammen. Diese Diversität befruchtet die Diskussion und öffnet die eigene Perspektive jenseits des reinen Bauprozesses. Für einen Architekten bedeutet dies Neuland. Für mich bietet sich die Chance, sowohl meine Expertise als Architekt als auch mein betriebswirtschaftliches Wissen einbringen zu können. Darauf freue ich mich sehr.

Neu nehmen Sie als Client Director auch Einsitz in die Geschäftsleitung. Welche Ziele und Pläne verfolgen Sie in Ihrer neuen Herausforderung?
Durch meine Ausbildung verbinde ich das Emotionale und Technologische der Architektur mit der Rationalität der Betriebswirtschaft. Freude und Leidenschaft bringe ich für beides mit. Als Client Director sind es diese Antriebsfedern, um zusammen mit einem motivierten Team Projekte zu entwickeln, die dem einzigartigen Ansatz unseres Büros entsprechen. Dies mit dem Ziel, Architektur zu schaffen, die Nutzer begeistert und Auftraggeber überzeugt.

Zur Person
Nach seinem Architekturstudium an der ETH Zürich startete Alexander Schmiedel seine berufliche Laufbahn 2005 bei Beat Consoni Architekten in St. Gallen. In den folgenden acht Jahren sammelte er fundierte Erfahrung in zahlreichen Wettbewerben (z.B. Werkhof in Herisau, 1. Preis) und in anspruchsvollen Bauprojekten sowohl im privaten, öffentlichen wie auch kommerziellen Umfeld. So plante er unter anderem den Umbau des Parkhotels Bellevue in Adelboden (Buchner Bründler Architekten, Basel) und übernahm die Leitung für ein Wohn- und Geschäftshaus an der Neugasse in Zürich (Isa Stürm und Urs Wolf Architekten, Zürich). 2015 kehrte er zu Beat Consoni Architekten zurück und zeichnete in den vergangenen fünf Jahren unter anderem für die Gesamtleitung des Neubaus der Pädagogischen Hochschule Kreuzlingen verantwortlich. Während dieser Zeit absolvierte der 43-Jährige zudem erfolgreich das Executive MBA HSG an der Uni St. Gallen und beschäftigte sich in seiner Diplomarbeit mit den volkswirtschaftlichen Folgen der Zersiedelung in der Schweiz.