Scobag Privatbank
Bühne frei für multifunktionalen Corporate Community Space

Auftraggeberin
Scobag Privatbank AG

Standort
St. Jakobs-Strasse 18, Basel

Projekt
Gestaltung, Innenarchitektur und Ausbau eines zweigeschossigen multifunktionalen Community Space auf freigewordener Mietfläche

Fläche
Untergeschoss: 380 m²
Erdgeschoss: 270 m²
3. Obergeschoss: 145 m²

Expertise
SIA-Phasen 2 – 5
Bauen im Bestand, Innenarchitektur, Designkonzept, Büroausbau, Entwurfs- und Ausführungsplanung, Projekt- und Baumanagement

Projektbeteiligte
Bauherrschaft: Scobag Privatbank
Designkonzept und Innenarchitektur: Mint Architecture
Projekt- und Baumanagement: Mint Architecture
Metalldecke: Caesar Technik, Pulverbeschichtung White Gravel
Innenausbauten: Schreinerei Schweighauser
Treppenbrüstung: Treppenbau.ch
Beleuchtung: Prolicht (allgemein) und
Giopato & Coombes, Bolle Chandelier Circular (Treppenauge)
Glastrennwand: Proverit
Vorhänge: Vorhangbox
Mobiliar: Vitra, Minotti, Rimadesio, Hay

Fertigstellung
2024 (November)

Wettbewerb
Ein Treffpunkt für alle

Die Scobag ist eine unabhängige Basler Privatbank, die für persönliche Kundenbetreuung und nachhaltige Finanzdienstleistungen steht. Diese Werte spielten auch bei der Neugestaltung zweier freigewordener Mietflächen im Erd- und Untergeschoss des Geschäftssitzes eine zentrale Rolle. Nach dem Auszug der bisherigen Mieterin eröffnete sich für die Bank die Möglichkeit, den Empfang vom vierten Obergeschoss ins Erdgeschoss zu verlegen und die neu gewonnene Fläche für Kundenempfänge und die Mitarbeitenden zu nutzen. In einem Wettbewerb überzeugte Mint Architecture mit ihrem Vorschlag, die beiden Geschosse zu einem multifunktionalen Community Space zu verbinden, der die Identität und Kultur der Bank widerspiegelt und ihre Sichtbarkeit erhöht.

Nutzungs- und Raumkonzept
Werte und Kultur erlebbar machen

Die neu hinzugewonnene Fläche bot die ideale Voraussetzung, um grosszügige Meeting- und Eventräume sowie Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeitenden der Bank zu schaffen. Um die beiden Geschosse miteinander zu verbinden, entwarfen die Architekten eine Wendeltreppe, die gleichzeitig das Herzstück in der Raumgestaltung bildet. Die beiden Flächen umfassen im Erdgeschoss den neuen Empfang sowie Besprechungs- und Beratungsräume und im Untergeschoss eine multifunktionale Fläche mit Eventbereich, Kaffeelounge, Bistro und Mitarbeiterküche, die je nach Nutzung durch Vorhänge flexibel voneinander getrennt werden können. Dadurch bietet die Fläche die Bühne für Geschäftsleitungs- und Verwaltungsratssitzungen, Kundenevents, Workshops und Mitarbeiteranlässe. Gleichzeitig dient sie als täglicher Treffpunkt für Verpflegung und gemeinsame Mittagspausen der Mitarbeitenden. Dank der harmonischen Verbindung und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des zweigeschossigen Community Spaces ist ein neues Zentrum entstanden, das die Werte und die Unternehmenskultur der Bank im Raum reflektiert.

Design
Starke Kontraste

Die hochwertige und zugleich zurückhaltende Designsprache von Mint Architecture übersetzt die Corporate Identity der Privatbank und spiegelt ihren Anspruch an Nachhaltigkeit wider. Statt bestehende Strukturen abzubrechen, wurden nutzbare Elemente wiederverwendet, ergänzt und aufgearbeitet. Geradlinige Formen und die durch das fehlende Tageslicht dunkle Atmosphäre im Untergeschoss wurden durch die Öffnung der beiden Geschosse sowie durch subtile Rundungen aufgebrochen. Für spannende Kontraste sorgt die Materialisierung mit dunklem Nussbaumholz und hellen Farben. Dieses Konzept widerspiegelt sich eindrücklich bei der mit Nussbaum verkleideten Wendeltreppe, welche die beiden Stockwerke miteinander verbindet. Ihre geschwungene Form bricht die Dominanz des Holzes und verleiht der Treppe eine skulpturartige Anmutung. Gleichzeitig schafft sie eine visuelle und akustische Verbindung zwischen Erd- und Untergeschoss und erzeugt so eine harmonische, lebendige Atmosphäre. Zusätzlich betonen Deckenelemente, Säulen und Möbel mit runden Formen die ausgewogene Komposition aus geraden und geschwungenen Linien sowie aus hellen und dunkel akzentuierten Farbtönen.

Innenarchitektur
Eine harmonische Verbindung

Die Innenarchitektur mit ihrer weichen und abgerundeten Formensprache greift die Raumstruktur der beiden Geschosse harmonisch auf und erzeugt spannungsreiche Kontraste. Im multifunktionalen Untergeschoss fügen sich die geschwungene Treppe, die runden Säulen und das flexibel verschiebbare Mobiliar harmonisch in die Innenarchitektur ein. Grosszügige Vorhänge dienen nicht nur der Zonierung und Wahrung der Diskretion, sondern wirken auch als Schallabsorber. Dazu tragen auch die Teppichflächen und textilen Sitzgelegenheiten bei. Auf eine geschlossene Decke wurde bewusst verzichtet. Stattdessen verbergen Kühldeckensegel einen Grossteil der technischen Installationen. Zur Optimierung der Raumakustik sind sowohl die Metalldecken als auch die Kühldeckensegel mikroperforiert. Die gesamte Deckeninstallation wurde weiss gespritzt und tritt damit optisch in den Hintergrund. Neben einer zentral steuerbaren Gesamtbeleuchtung sorgen punktuelle Lichtquellen wie Pendelleuchten über der Küchentheke und Tischlampen im Loungebereich für eine helle und warme Atmosphäre. Die Kaffeelounge und Mitarbeiterküche sowie sanitäre Einrichtungen und Garderoben im hinteren Bereich der Fläche bieten Mitarbeitenden und Gästen höchsten Komfort.

Das Erdgeschoss präsentiert sich offen, hell und einladend, bietet jedoch gleichzeitig höchste Diskretion. Beim Betreten der Bank ziehen der dunkle Empfangskubus und die Wendeltreppe die Blicke auf sich. Diese stehen in einem spannenden Kontrast zur hellen Wandfarbe und den Böden aus Feinsteinzeug-Fliesen. Ein weiterer Blickfang ist die Pendelleuchte, die hoch über dem Treppenabgang schwebt.

Gegenüber dem Eingang befinden sich entlang der ebenerdigen Fensterfront die Empfangslounge mit Einbauküche und ein angrenzendes Sitzungszimmer. Dieses wird durch eine wellenförmige, blickdichte Glaswand von der Lounge getrennt. Sowohl Lounge als auch Meetingraum sind mit Teppichen und warmen Materialien gestaltet. Die Technik des Raumes ist unauffällig hinter einer geschlossenen Metalldecke verborgen. Diese besteht aus grossflächigen Platten, die sich für Revisionen leicht öffnen lassen. Dank minimaler Fugen und einer rauen Oberflächenbeschichtung wirkt die Decke trotzdem beinahe wie eine klassische Gipsdecke.

Projekt- und Baumanagement
Mit Präzision und Sorgfalt

Bei der Umsetzung des Projekts lag der Schwerpunkt darauf, hochwertiges Design mit sichtbaren technischen Strukturen zu verbinden. Elemente wie die Wendeltreppe, die Kücheneinbauten und der Empfangskubus erforderten bezüglich Detaillierung, Materialauswahl und Design höchste Sorgfalt. Bestehende und neue technische Installationen – darunter Heizungs‑, Kälte‑, Lüftungs- und Elektroanlagen – wurden bewusst sichtbar integriert. Die grösste Herausforderung stellte der statische Eingriff beim vier Meter grossen Deckendurchbruch für die Wendeltreppe dar und der Umgang mit der freigelegten, nicht optimalen Bausubstanz. Durch die enge Zusammenarbeit mit Fachplanern und Unternehmen wurden für alle baulichen Herausforderungen wirtschaftliche und terminschonende Lösungen gefunden.

Boardroom
Räumliche Identität umgesetzt

Im Rahmen des Ausbaus der unteren Geschosse wurde die räumliche Corporate Identity auch im dritten Bürogeschoss umgesetzt und der Boardroom und die Lounge neu gestaltet.

Möchten Ihre Arbeitsumgebung auf die Anforderungen und Bedürfnisse von New Work gestalten? Erfahren Sie mehr über unsere Expertise in der Entwicklung moderner Workplaces.

Projekte, News & Trends

Bleiben Sie informiert