Raiff­ei­senbank Lägern-Baregg 
Nachhal­tiger Ersatz­neubau
mit SNBS-Zertifizierung 

Auftrag­ge­berin
Raiff­ei­senbank Lägern-Baregg Genossenschaft

Standort
St. Bernhard­strasse 2, Wettingen

Projekt
Zweitei­liger Ersatz­neubau mit Hauptsitz der Bank, Café und Wohnungen umgesetzt gemäss SNBS-Nachhal­tig­keits­standard von Nau2 und Mint Architecture

Fläche
Gebäu­de­komplex 1 (Hauptsitz & Wohnungen)
Volumen: 5‘637 m³
Brutto­ge­schoss­fläche gesamt: 1‘668 m²
Fläche Filiale und Büros: 244 m²

Gebäu­de­komplex 2 (Gastro­nomie & Wohnungen)
Volumen: 5‘779 m³
Brutto­ge­schoss­fläche gesamt: 1‘731 m²
Fläche Gastro­nomie (Kafi Zweisam): 140 m²

Projekt­be­tei­ligte
Bauherr­schaft: Raiff­ei­senbank Lägern-Baregg Genos­sen­schaft
Archi­tektur, Innen­ar­chi­tektur, Bauleitung & Bauma­nagement:
Arbeits­ge­mein­schaft (ArGe) Nau2 und Mint Architecture
Bauin­ge­nieur Massivbau: Gruner AG, Martin Hofmann
Bauin­ge­nieur Holzbau & Bauphysik: Pirmin Jung Schweiz
Elektro­in­ge­nieur & Gebäu­de­au­to­mation: R+B Engeneering
HKL-Planung & Sanitär­pla­nungs­au­to­mation: Leimgruber Fischer Schaub
Gewerb­liche Kälte: b+p engineering
Expertin Nachhal­tigkeit: Basler & Hofmann

Bauzeit
2020 – 2023

Archi­tektur
Verdichtung durch zweitei­ligen Baukörper

Im Jahr 2020 gewannen Nau2 und Mint Architecture als Arbeits­ge­mein­schaft (ArGe) den Wettbewerb für den Ersatz­neubau der Raiff­ei­senbank Lägern-Baregg in Wettingen. Im Einklang mit den Bestre­bungen der genos­sen­schaft­lichen Raiff­eisen-Banken­gruppe legte die Bauherr­schaft für den Bau der neuen Geschäfts­lie­gen­schaft grossen Wert auf einen sensiblen Umgang mit dem öffent­lichen Raum und den Ressourcen. In enger Zusam­men­arbeit mit der Bauherr­schaft entwickelten die Büros ein Projekt, das den Anfor­de­rungen der beiden etablierten Nachhal­tig­keits­label Minergie-P-Eco und SNBS entspricht. Angestrebt wurde die Erlangung der SNBS-Gold-Zerti­fi­zierung (Standard nachhal­tiges Bauen Schweiz), welche über die energe­tische Gebäu­de­qua­lität hinaus auch die Nutzung, Effizienz und Umwelt­freund­lichkeit des Gebäudes im Kontext seines Standorts bewertet.

Die Archi­tekten entwarfen einen Ersatz­neubau aus zwei kompakten, ökono­misch organi­sierten Baukörpern, die sich in ihrer Gestaltung an den klein­in­du­stri­ellen und insti­tu­tio­nellen Nachbar­ge­bäuden orien­tieren. Durch die Zweiteilung des Gebäudes wird der Standort verdichtet und durch die beiden markanten Gebäude ein starker Zentrum­cha­rakter geschaffen, der sich auch in der Nutzung wider­spiegelt. Im Erdge­schoss der beiden Liegen­schaften befindet sich der Hauptsitz der Raiff­ei­senbank Lägern-Baregg, gegenüber ein Café namens Kafi Zweisam. In den oberen Etagen wurde wertvoller Wohnraum mit 14 Mietwoh­nungen reali­siert, die Blick auf den Lägernhang bieten.

Nachhal­tigkeit auf allen Ebenen
Ökolo­gisch, ökono­misch und sozial

Das Projekt erfüllt die Anfor­de­rungen des SNBS-Standards in ökolo­gi­scher, ökono­mi­scher und sozialer Hinsicht. Ökolo­gisch der zentrale Aspekt war die Einhaltung der vorge­ge­benen Obergrenze für den ökolo­gi­schen Fussab­druck, der Erstellung, Betrieb, Unterhalt und Nutzungs­ver­halten einschliesst. Entscheidend dafür waren die Materi­alwahl und die Bauweise. Die Archi­tekten wählten eine hybride Holz-Beton-Konstruktion statt eines reinen Massivbaus, wodurch der Verbrauch an grauer Energie erheblich verringert und eine vorge­hängte Fassade im Sinne des Wettbe­werbs ermög­licht wurde. Ökono­misch und sozial erfüllen die beiden Gebäude die gefor­derten Standards durch den sorgfältig gewählten Wohnungsmix und durch das Angebot an hochwer­tigem Wohnraum zu moderaten Mietpreisen. Die Gestaltung des Aussen­be­reiches der Parzelle berück­sichtigt die Bedürf­nisse der Miete­rinnen und Mieter und schafft mit dem Café und dem Brunnen einen Begeg­nungsort für die Nachbar­schaft sowie das ganze Dorf.

Jean-Lucien Gay, Architekt, Nau2

«Nachhal­tiges Bauen fördert die Zusam­men­arbeit zwischen Archi­tekten und Bauherr­schaft und spornt zu innova­tiven Lösungen an.»

SNBS-Zerti­fi­zierung
Ein integrierter Prozess

Der integrierte Prozess zur Einhaltung des SNBS-Standards erstreckte sich über alle Bauphasen. Basierend auf Check­listen der Zerti­fi­zie­rungs­stellen wurde das Projekt analy­siert und darauf ein Massnah­men­paket erstellt, das sowohl in der Planung als auch in der Ausführung umgesetzt wurde. Die konkreten Aspekte, welche die Bauweise betrafen, folgten den Planungs­vor­gaben der Minergie-P-Eco ‑Zerti­fi­zierung und wurden von SNBS übernommen. Die Überwa­chung und Dokumen­tation der Massnahmen sowie den Austausch und die Verhand­lungen mit der Zerti­fi­zie­rungs­stellen lagen in den Händen einer Expertin für nachhal­tiges Bauen, beauf­tragt von der Raiffeisenbank.

Durch die gewählte hybride Bauweise konnte der Stahl- und Zement­bedarf erheblich reduziert und im Hochbau rund 50% Beton einge­spart werden. Im Tiefbau trägt der Einsatz von rezykliertem Beton zu einer deutlich besseren Ökobilanz bei. Dank der Grund­wasser-Wärme­pumpe und der grossen Photo­vol­ta­ik­anlage auf beiden Dächern wird das Gebäude ressour­cen­schonend geheizt und gekühlt und der tägliche Energie­ver­brauch deutlich gedrosselt. Den Bewohnern stehen zudem Mieter­park­plätze mit vorin­stal­lierten Ladesta­tionen für Elektro­autos zur Verfügung.

Jean-Marc Stadelmann, Architekt, Mint Architecture

«Die Einhaltung des SNBS-Standards ist ein integrierter Prozess über alle Phasen eines Bauprojektes.»

Erfolg­reiche Arbeits­ge­mein­schaft
Planmässig fertig­ge­stellt

Nach einer zweijäh­rigen Bauzeit wurde der zweiteilige Ersatz­neubau der Raiff­ei­senbank Lägern-Baregg im Zentrum von Wettingen planmässig fertig­ge­stellt. Das Ensemble mit Hauptsitz der Bank, Café und Wohnungen wurde von den beiden Archi­tek­tur­büros Nau2 und Mint Architecture in einer Arbeits­ge­mein­schaft (ArGe) umgesetzt. Innerhalb der Arbeits­ge­mein­schaft hatte Jean-Lucien Gay von Nau2 die führende Rolle bei den Entwürfen und der Entwicklung der archi­tek­to­ni­schen Strategie im städte­bau­lichen Kontext. Mint Architecture brachte ihre Expertise in der Planung und Gestaltung der kommer­ziell genutzten Flächen ein und übernahm durch Jean-Marc Stadelmann die Projek­tierung, Ausschreibung und die Bauleitung des Projektes.

Erfahren Sie mehr über unser Kompe­tenzen als Strategie- und Planungsbüro für Archi­tektur und Innenarchitektur.

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